9 Schritte wie du kostenlos die Reichweite deiner App steigerst
Mit App Store Optimization kannst du die Reichweite deiner App stark vergrößern, ohne dabei Geld investieren zu müssen.
Jeder App-Entwickler will mit seiner App so viele Benutzer wie möglich erreichen. Doch um von den Benutzern überhaupt gefunden zu werden, muss man für sie erst mal sichtbar werden. Und genau damit befasst sich die sogenannte App Store Optimization (ASO) - das gezielte Optimieren der App-Präsenz in den App Stores um mehr Benutzer zu erreichen und mehr Downloads zu generieren.
Die beiden wichtigsten und größten App Stores sind der Google Play Store und der Apple App Store. Beide Stores besitzen eine Suchfunktion, welche sich als mächtigstes Instrument zur Erweiterung der Reichweite herausstellt, wenn der Store-Eintrag auch dafür optimiert ist.
Warum ASO und nicht einfach Werbung schalten?
Vereinfacht gesagt: es kostet nichts und bringt schnell sehr viel.
Das Schalten von bezahlter Werbung gibt einem zwar die Möglichkeit auf Anhieb eine große Masse an potenziellen Nutzern zu erreichen, ist aber dennoch schwierig profitabel zu gestallten. Denn hier gilt: viel hilft viel. Wenn man also nicht die finanziellen Mittel besitzt viel Geld zu investieren um zu Beginn wenig Fortschritt zu sehen, sollte man zunächst darauf setzen, dass seine App von Benutzern besser gefunden werden kann.
Laut Apple resultieren 65% aller Downloads im App Store aus der Verwendung der Suche direkt im Store und 70% aller App Store Nutzer benutzen die Suche um neue Apps zu finden. Anhand dieser Zahlen kann man schon gut erkennen, wie mächtig dieses Instrument ist. Je besser eine App im Store gereiht wird, desto mehr Menschen haben die Möglichkeit diese auch herunterzuladen.
Keywords, Keywords und noch mehr Keywords
Der Grundpfeiler für jede erfolgreiche App Store Optimization sind gute Keywords. Keywords sind Begriffe oder Wörter, die eine App und die darin beinhalteten Funktionen so beschreiben, wie Benutzer danach suchen würden.
App Stores funktionieren grundsätzlich so, dass eine App für gewissen Keywords in der Suche gereiht wird. Eine App sollte natürlich für das gefunden werden, was diese auch wirklich verkörpert. Immerhin will ein Benutzer, der nach "Habit-Tracker" sucht auch wirklich eine dementsprechende App finden.
Die Kunst liegt darin jene Keywords zu finden, die potenziell von vielen Menschen in der Suche eingegeben werden, dennoch nicht zu allgemein sind. Es macht zum Beispiel wenig Sinn zu versuchen eine Lern-App für Musiktheorie auf Platz 1 für das Keyword "Musik" zu ranken, weil "Musik" ein viel zu breiter Begriff ist. Viel wichtiger ist es, Suchbegriffe zu finden, nach denen Benutzer tatsächlich suchen würden, um eine App zu finden, die ein Problem lösen oder ein Bedürfnis befriedigen soll.
Die Algorithmen der App Stores kann sich ständig ändern und so auch die Anzahl an Konkurrenz. Um langfristig mit Keywords erfolgreich zu sein ist es wichtig, diese regelmäßig neu zu durchdenken, auf die Konkurrenz anzupassen und gegebenenfalls zu ändern.
Achtung: um Informationen, wie Texte oder Screenshots, deiner App zu ändern ist es im Apple App Store zwingend notwendig eine neue Version deiner App zu veröffentlichen. Das gilt allerdings nicht für den Google Play Store.
Keep in mind: Conversion Rates
Nicht nur Keywords alleine sind wichtig um in den Stores hoch gerankt zu werden, sondern auch die sogenannten Conversion Rates. Eine Conversion Rate besagt das Verhältnis aus "etwas sehen/finden" zu " etwas ausführen/machen". Also wie viele Benutzer ihr Bedürfnis in eine tatsächliche Umsetzung konvertieren. Eine Conversion kann zum Beispiel sein, wenn eine Person in einem Eisladen ein Eis kauft, weil er/sie seine/ihre Lieblingssorte in der Auslage erspäht hat.
In den App Stores spricht man grundsätzlich von 3 Conversions, die zum Ranking einer App Beitragen:
- Impression → Store View: Der Benutzer findet die App durch die Suche oder beim Scrollen durch den Feed, findet diese interessant und öffnet den Store-Eintrag.
- Store View → Install: Der Benutzer findet den Store-Eintrag ansprechend und lädt die App aus dem Store herunter.
- Install → Sale: Der Benutzer ist zufrieden mit der App und ist bereit dazu für zusätzliche Features Geld zu investieren.
Wird eine App beispielsweise in einem Store oft aufgerufen, aber dafür sehr selten heruntergeladen, so spricht man von einer schlechten Conversion Rate und das wiederum beeinflusst das Ranking der App.
Daher ist es sehr wichtig die App für die richtigen Keywords zu ranken, die die Funktionalität der App auch tatsächlich beschreiben. Wird die App von einem Benutzer kurz nach der Installation wieder deinstalliert, weil dieser eigentlich nach etwas anderem gesucht hat, so bedeutet das für den Suchalgorithmus der Stores, dass die App nicht gut ist und sie wird automatisch schlechter gereiht.
Wie du deinen Store-Eintrag optimierst:
1. Keyword Research
Für einen Großteil der Schritte werden die richtigen Keywords für deine App benötigt. Nimm dir dafür wirklich 1-2 fokussierte Stunden Zeit und erarbeite einen Pool an Begriffen, die deine App und ihren Funktionen am besten beschreiben. Erstelle eine Mindmap mit all deinen Keywords und gliedere sie in Unterkategorien. So behältst du den Überblick und erlangst ein Gefühl für die unterschiedlichen Nischen, in der deine App agieren könnte.
Vereinfachte Keyword-Mindmap für eine Meditations-App
Sei kreativ und stell dir bei der Suche nach Keywords immer wieder folgende Fragen:
- Für welche Begriffe soll meine App überhaupt gefunden werden?
- Was würde ich als Benutzer suchen um zu meiner App zu gelangen?
- Welche Problem löst meine App?
- Welche Wörter verwendet die Konkurrenz und welche nicht?
Tools wie AppRadar unterstützen dich dabei von deinem Pool an Keywords jene zu finden, die für deine App das größte Potenzial haben und die größte Reichweite bieten. Zusätzlich bietet es dir Statistiken an denen du erkennen kannst, wie Änderungen deines Store-Eintrags das Ranking deiner App beeinflussen und wie du im Vergleich zu einen Konkurrenten im App Store performst.
2. Das richtige Logo
Das Logo einer App spielt keine direkte Rolle bei der Position in den Suchergebnissen, ist aber ein wichtiges Instrument, um Benutzer zu dem Store-Eintrag deiner App zu locken. Es ist jenes Element, welches der User als erstes von deiner App zu sehen bekommt - "er muss sich in das Logo verlieben".
Es muss für den User ansprechend wirken, sollte simpel und leicht erkennbar gestaltet sein und darf auf keinen Fall Ähnlichkeiten zur Konkurrenz aufweisen. Idealerweise verkörpert das Logo auch die Grundfunktion der App in irgendeiner Art und Weise (z.B. Einkaufswagen bei E-Commerce-App)
Logos die viel Text aufweisen und sehr viele Elemente beinhalten wirken oftmals als unseriös und qualitativ nicht hochwertig.
Tipp: erstelle ein Logo, in das sich User verlieben
3. App Name: rein mit den Keywords
Der App Name ("App Title" im Play Store) ist das Element mit der höchsten Priorität im Bezug auf die Platzierung von Keywords. Er hat die höchste Gewichtung für die Suchalgorithmen der Stores des Rankings und ist obendrein eines der ersten Informationen, die ein Benutzer von deiner App erhält.
Die wichtigsten Keywords, für die du deine App ranken möchtest, müssen hier rein. Natürlich darf auch nicht der Name der App fehlen. Aber achte auf die Zeichenlimits: im Play Store sind es 50 Zeichen und im App Store sind es nur 30 Zeichen, die für dieses Feld erlaubt sind.
Checkliste für den richtigen App Namen:
- platziere dein wichtigsten Keywords (nach dem Namen der App)
- Zeichenlimits beachten
- keine Abkürzungen
- trenne App Namen von Keywords (z.B: APP NAME - KEYWORD & KEYWORD)
- einfach zu lesen
- soll Interesse wecken
- spiegelt wichtigste Funktionalität der App wider
4. Untertitel (nur im App Store)
Der Untertitel wird oftmals verwendet, um die Präsenz einer App mit einem zusätzlichen Statement noch stärker hervorzuheben. Dieses Element ist aber nur für Apps im App Store relevant, da kein vergleichbares Element im Play Store existiert.
Nach dem App Namen hat der "App Subtitle" die nächst-höchste Keyword-Gewichtung für das Ranking deiner App. Keywords die es nicht in deinen App Namen geschafft haben, aber dennoch wichtig sind, können hier untergebracht werden. Hier stehen dir maximal 30 Zeichen zur Verfügung.
5. Keywords Feld (nur im App Store)
Der Apple App Store bietet dir die Möglichkeit deine Keywords in ein eigens dafür vorgesehenes Feld unterzubringen. Hier kannst du deine wichtigsten Keywords mit Komma getrennt mit einer maximalen Zeichenlänge von 100 Zeichen auflisten, für die deine App im App Store gerankt werden soll. Auch hierfür gibt es keine vergleichbare Möglichkeit im Google Play Store.
Im Bezug auf die Gewichtung befindet sich dieses Element genau hinter App Namen und dem App Untertitel und stellt dadurch eine weitere wichtige Möglichkeit dar, deine Sichtbarkeit zu verbessern.
Beim Ausfüllen der Keywords gibts es allerdings ein paar Dinge, die man beachten sollte, um das optimale Ergebnis zu erreichen.
6. Beschreibung
Die Beschreibung agiert vor allem im Google Play Store als eines der wichtigsten Quellen für Keywords. Hier weist die Beschreibung die zweithöchste Priorität für den Suchalgorithmus des Play Stores auf - gleich nach dem App Namen.
Anders als im App Store durchsucht der Play Store die Beschreibung nach Keywords. Hier ist also der perfekt Platz um deine Keywords unterzubringen. Natürlich sollten diese nicht nur einfach Komma-getrennt aufgelistet sein, sondern in einem natürlichen Text verpackt sein. Grundsätzlich gilt: je weiter oben ein Keyword in der Beschreibung steht, desto höher ist dessen Gewichtung.
Der Text sollte die wichtigsten Funktionalitäten deiner App beschreiben und die Benutzer neugierig machen. Der User sollte beim Durchlesen auf Anhieb verstehen, um was es sich bei deiner App handelt und ob diese seinen Vorstellungen entspricht.
Obwohl die Beschreibung im Apple App Store keine Rolle beim Ranking der App einnimmt, ist sie dennoch wichtig für das gesamteinheitliche Auftreten deiner App und sollte daher trotzdem verfasst werden. Du musst sie ja ohnehin für den Play Store schreiben 😉
Im Play Store unterscheidet man grundsätzlich zwischen kurzer ("Short Description") und langer ("Long Description") Beschreibung im Google Play Store.
Short Description
Hierbei handelt es sich um einen 80 Zeichen Text, der die eigentliche Beschreibung einleitet und die wichtigsten Keywords beinhalten sollte. Der Benutzer sieht diese automatisch beim Öffnen deiner App im Play Store, ohne etwas ausklappen zu müssen. Deshalb sollten hier die Haupt-Funktionen deiner App aufgeführt werden.
Long Description
Die lange Beschreibung sollte die Funktionen deiner App genauer beschreiben und wird erst durch einen Klick des Benutzers angezeigt. Hier ist es wichtig Keywords unbedingt mehrmals zu wiederholen, damit der Play Store beim Ranking erkennt, dass es sich hier um ein Keyword handelt. Wichtig zu wissen ist, dass die Mehrheit der App Store Nutzer keine Beschreibungen liest. Jene die sie aber lesen sind nicht erfreut, wenn sie Fehler oder Unschlüssigkeit darin entdecken.
Du hast in beiden Stores hier maximal 4000 Zeichen zur Verfügung, um deine App näher zu beschreiben, was aber nicht bedeutet, dass du diese Anzahl ausnutzen solltest, denn zu viel Text will auch keiner sehen.
7. Screenshots & Videos
Einen der größten Faktoren bei der Entscheidung ob ein User eine App herunterlädt oder nicht stellen die Screenshots im Store-Eintrag dar. Die Mehrheit der Nutzer agiert vermehrt visuell. Sie wollen sehen, was sie in der App machen können und das am besten sofort. Screenshots und kurze Intro-Videos geben ihnen genau diese Möglichkeit. Sie sollen den Benutzer eine schnelle, visuelle Einführung in die wichtigsten Funktionen deiner App geben.
Apple gibt die die Möglichkeit 10, Google 8, Screenshots zu definieren. Es ist empfohlen diese Anzahl auszureizen, weil jeder Screenshot eine neue Möglichkeit bietet, User vom Download deiner App zu überzeugen.
Screenshots müssen/sollten nicht nur Bildschirmaufnahmen deiner App sein, sondern bieten Raum zur kreativen Entfaltung. Wichtig ist, die Funktionalität, die auf einem Screenshot zu sehen ist, mit einer kurzen, aber prägnanten Erklärung, zu verstärken. Zudem sollten sie mit dem Branding der App übereinstimmen um ein einheitliches Gesamtpaket zu bilden.
Die Größe deiner Screenshots spielt vor allem im Apple App Store eine große Rolle. Hier müssen sie zwingend jeweils in den Größen für 6,5'' (z.B. iPhone 12 Pro Max) und 5,5'' (z.B: iPhone 8 Plus) angegeben werden. Zusätzlich können noch Bilder für 12,9'' Tablets (z.B. iPad Pro) angegeben werden, diese sind aber nicht verpflichtend.
Tipp: für die Screenshots in unterschiedlichen Größen kannst du den iPhone Simulator auf MacOS verwenden, wenn du die entsprechenden Geräte nicht besitzt.
Im Google Play Store spielen die Größen der Screenshots keine Rolle. Bilder für Smartphones sind zwar verpflichtend anzugeben, benötigen aber keine bestimmte Größe. Der Play Store passt den Store-Eintrag an die gegeben Größe der Screenshots an. Du solltest dennoch eine Größe wählen, die auf allen Geräten gute erkennbar dargestellt werden kann.
8. Mehrsprachigkeit
Einen enorm großen Punkt bei der Erweiterung der Erreichbarkeit deiner App ist die Mehrsprachigkeit des Store-Eintrages und deiner App selbst. Ist dein Store-Eintrag in mehreren Sprachen übersetzt, können mehr Benutzer mit unterschiedlichen Sprachen deine App leichter finden.
Keine russisch-sprachiger App Store Nutzer wird deine App jemals finden, wenn er statt "Meditation", "медита́ция" in der Suche eingibt. Natürlich sollte auch der Inhalt deiner App an die Sprachen deines Store-Eintrags angepasst werden. Ansonsten kann es sein, dass die Nutzer die App wieder deinstallieren, weil sie nicht ihr Sprache verwenden können. Benutzer empfinden eine App als vertrauenswürdiger, wenn sie in ihre Muttersprache übersetzt ist.
Bei der Übersetzung in mehrer Sprachen muss man nicht zwingend wieder von vorne starten. Man kann seinen bereits bestehenden Eintrag übersetzen lassen und vorerst die selben Keywords für mehrere Sprachen verwenden. Später kann man die Einträge für die einzelnen Sprachen noch weiter optimieren. Zu Beginn ist das aber nicht zwingen notwendig.
Tipp: nicht vergessen auch deine Screenshots in die jeweilige Sprache zu übersetzen. User empfinden es als unseriös, wenn nur ein Teil des Store-Eintrags übersetzt wird.
9. Rezensionen und Bewertungen
Auch Benutzer-Bewertungen spielen beim Ranking deiner App eine große Rolle. Apps die gut bewertet werden, werden eher höher gerankt als Apps mit einer weniger guten Bewertung. Zudem wirkt eine gute Bewertung der Benutzer vertrauenswürdig und seriös. Hierbei spielt auch die Anzahl der Bewertungen einen großen Faktor.
Natürlich kannst du auf die Meinung der Benutzer zu deiner App nur über gute Qualität und korrekte Vermarktung Einfluss nehmen, aber du kannst Bekannte, Freunde und Familie bitten dir eine gute Bewertung zu hinterlassen. Das hilft gerade zu Beginn enorm und trägt zur Präsenz deiner App in den App Stores bei.
Sowohl der App Store als auch der Play Store bieten uns zudem die Möglichkeit auf Bewertung als Herausgeber einer App zu reagieren. Das sollte gerade bei schlechten Bewertungen genutzt werden, um den Benutzern das Gefühl zu geben, dass auf ihre Wünsche und Beschwerden eingegangen wird.
Tipp: sind durch eine fehlerhafte Version schlechte Bewertungen aufgetreten kannst du die Bewertungen mit einer neuen Version wieder zurücksetzen.
Conclusio
Zusammengefasst kann man sagen, dass man mit App Store Optimization die Reichweite einer App stark vergrößern kann, ohne dabei Geld investieren zu müssen. Wichtig ist den Store-Eintrag einer App immer wieder zu überarbeiten und Keywords immer wieder neu zu durchdenken. Man sollte auch immer wieder die Conversion Rate im Auge behalten und sich Gedanken machen, wie man einen App Store Nutzer davon überzeugt, seine App herunter zu laden. Mit diesen 9 Schritten bist du auf jeden Fall gerüstet dafür, mehr Traffic für deine App zu generieren. Am Beginn ist es sicherlich nicht einfach, aber man findet sich schnell zurecht und kann nach wenigen Versuchen schon erste Ergebnisse erkennen.