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Warum Innovation nicht im Unternehmen stattfinden kann und Innovation Labs die Zukunft sind

Kurz auf den Punkt gebracht: StartUps voller junger EntwicklerInnen disruptieren mit innovativen Ansätzen gesamte Branchen. Ohne Kapital, Erfahrung und Plan liefern sie oft bessere Ergebnisse als große Corporates. Wieso kämpfen große Unternehmen mit der eigenen Trägheit und können nur schwer Innovationen an den Markt bringen?

Warum Innovation nicht im Unternehmen stattfinden kann und Innovation Labs die Zukunft sind
Daniel Aigner
Gründer / Geschäftsführung bei Deckweiss

Um es überspitzt auf den Punkt zu bringen: StartUps voller junger EntwicklerInnen disruptieren mit innovativen Ansätzen gesamte Branchen. Sie haben kein Kapital, keine Erfahrung im Markt, keine Kunden und wenig Plan. Im Vergleich dazu: große Corporates, die eigentlich alle Möglichkeiten haben, kämpfen darum, relevant zu bleiben und gegen die Konkurrenz zu bestehen. Folglich kann Innovation nicht im Unternehmen stattfinden.

Genauere Analysen sind am Ende des Artikels verlinkt, doch geben wir uns einmal mit dieser Einschätzung zufrieden und schauen uns das Ganze für Österreich an.

Würde man die Stärken von StartUps mit denen von unseren Hidden Champions mischen und einen gemeinsamen Weg finden, so hätte man einen massiven Innovationsboost.

Wo findet Innovation statt?

In einer entkoppelten Innovations-Einheit (IE), bestehend aus internen und externen Teammitgliedern, werden die Rahmenbedingungen wie in einem StartUp festgelegt. Keine Compliance, DSGVO, Governance, … (alles bis zu einem gewissen Grad und in der Legalität, aber ohne Überbürokratisierung wie in der Kernorganisation). Diese Einheit bekommt ein fixes Budget für 2-3 Jahre und die vollste Unterstützung des CEOs.

Wie starten?

Innovation für die Kernorganisation findet dann statt, wenn man sich maximal auf den Endnutzer fokussiert. Diesen analysiert, seine Pain Points und Nutzerverhalten kennt und radikal in den Markt startet.

Gemixt mit Design Thinking und Lean Startup Ansätzen startet man mit hoher Risikofreudigkeit und einer extremen Testmentalität mit den ersten Prototypen.

Den Fokus auf die Test-Daten gerichtet entwickelt man mit einer High-Speed Umsetzung in Sprints ein stetig besseres Produkt und holt immer mehr Endnutzer ab.

Ablauf:

  1. Verstehen der Kundenbedürfnisse
  • Identifikation der Pain Points beim Kunden, Lieferanten und Partner
  1. Schnelles Prototyping von Ideen
  • Testen von Lösungsideen und Selektion der attraktivsten Modelle
  1. Erste verkaufbare Produkte (MVP = Minimum Viable Product)
  • Entwicklung erster MVPs und Umsetzung erster Abverkaufstests
  • Maximal 3 Funktionen
  • Den ersten Pain Point lösen
  1. Geschäftsaufbau auf Basis realer Daten
  • Schneller- und KPI basierter Markt-Rollout

Wo findet Innovation nicht statt?

So ein Innovationsprozess kann niemals in einer Kernorganisation stattfinden. Das Tagesgeschäft darf keinesfalls beeinträchtig werden und man kann keine Tests in der Organisation einfach so starten. Auch eine IT-Abteilung ist nicht für Innovation und Digitalisierung verantwortlich, da diese sich auf das Tagesgeschäft fokussieren müssen.

Wichtig ist eine explizite Trennung zwischen Kernorganisation und IE. Hierbei herrschen ganz andere Rahmenbedingungen. Die IE muss man sich wie ein externes StartUp vorstellen, dem man keine Befehle auftragen kann, da sich die entkoppelte Einheit ja auf den Kunden fokussiert und nicht auf die Probleme der Kernorganisation.

Wie kann Innovation in die Kernorganisation eingeführt werden?

Die Ergebnisse aus der IE werden alle 2-3 Monate in die Kernorganisation eingegliedert und Schritt für Schritt eingebunden. Ähnlich dazu, wie wir bei Deckweiss unsere Software in die Organisation einbinden.

Somit werden die Mitglieder der Innovations-Einheit die Vorantreiber für Innovation und Kundenfokussierung in der Kernorganisation und treiben den Wandel voran.

Welche Rolle haben hierbei Innovation Labs?

Für große Unternehmen macht diese Vorgehensweise total Sinn. Doch wie sollen diese Chancen der heutigen Zeit EPUs und KMUs nutzen?

Es gibt immer mehr Trends, Technologien und Lösungswege. Ein kleines Unternehmen tut sich hierbei wesentlich schwerer einen Überblick zu behalten - hierfür bietet sich ein Innovation Lab an.

Ein Innovation Lab ist für mich eine diverse und breite Community mit Mitgliedern aus StartUps, EPUs, KMUs und Corporates. Der Mehrwert für die Einzelperson liegt hierbei im Austausch untereinander, dem gegenseitigen Verständnis und der gemeinsamen Umsetzung von Projekten.

Durch unterschiedliche Austauschformate und Events aus Forschung und Wissenschaft bildet sich die Community stetig weiter und bleibt am Puls der Zeit. Mit Hilfe eines Community Managers findet ein individuelles Matching der Mitglieder untereinander statt.

So gesehen ist es ein ideales Format, um zukunftsfit zu bleiben und zum Motor einer Region zu werden.

Warum bist du noch nicht Mitglied eines Innovation Labs?

Entlang der Westachse (von Wien nach Salzburg und darüber hinaus) entstehen immer mehr solche Labs, welche sich auf Kollaboration und Community Building fokussieren.

Also, worauf wartest du noch. Warum bist du noch nicht Mitglied eines Innovation Labs? Wann würde so eine Community auch für dich Sinn machen?

Weiterführende Links:

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