Wie bringe ich meine Software-Idee zu Papier?
Du möchtest deine Software Idee richtig zu Papier bringen, damit auch andere deine Vorstellungen verstehen. Hier der Deckweiss Guide dazu.
Du hast eine Idee für eine Software. Du möchtest unbedingt, dass deine Idee eines Tages umgesetzt wird. Deshalb ist es wichtig, diese Idee auch zu Papier zu bringen. Dadurch können auch andere die Vorstellungen verstehen und es kann ein richtiges Projekt entstehen.
Doch der Weg dorthin ist nicht einfach. Wer noch nie eine Software beschrieben oder gezeichnet hat, stolpert anfangs über einige Hürden. Wichtig dabei ist es, einen Anfang zu finden, um die Software zu beschreiben.
Dafür gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Hier werden drei Möglichkeiten erklärt, mit denen du starten kannst um ein Konzept für deine Idee wirklich zu Papier zu bringen. Diese sollen dir helfen, dich besser hineinzudenken in deine Idee und dir konkreter Vorstellungen machen zu können. Dadurch kannst du besser kommunizieren, was du wirklich willst und das ganze Projekt verläuft schneller.
1. Visuelle Herangehensweise: Wireframes
Die erste Methode, mit der auch wir in der Projektvorbereitung arbeiten, nennt sich Wireframes. Dabei werden die einzelnen Ansichten der Software-Idee gezeichnet. Die skizzierten Ansichten beinhalten Buttons, Eingabefelder, Texte und Bilder (Icons, Platzhalter). Wireframes können für einen ersten Entwurf durchaus mit Block und Papier angefertigt werden. So könnten Wireframes einer App beispielsweise aussehen:
Darauf solltest du achten, wenn du Wireframes für deine Idee entwirfst:
- Einfach starten mit der ersten Ansicht, die du dir schon vorstellen kannst
- Skizzieren und zu Beginn noch nicht im Detail verlieren
- Spiele durch, wie sich ein möglicher Benutzer durch die einzelnen Ansichten durchklickt und die Erkenntnisse einfließen lassen
- Es ist nicht schlimm, Ansichten wieder zu verwerfen und neu zu zeichnen → Dadurch hast du die Möglichkeit, mehr Details hinzuzufügen, oder die Ansicht zu vereinfachen
Die entstandenen Wireframes geben einen guten Überblick darüer, welche Funktionen die Software schlussendlich bieten wird. Sie sind ein guter Ausgangspunkt, um über die Idee zu diskutieren und ermöglichen es einfach, deine Vorstellungen zu verstehen.
2. Prozess Herangehensweise: Prozess Skizze
Wer sich mit dem zeichnerischen Ansatz nicht wohl fühlt, kann auch auf einer anderen Ebene beginnen, die Idee festzuhalten. Ein weiterer wichtiger Aspekt einer Software sind die Prozesse, in die eingegriffen wird. Bevor eine Software entwickelt wird, ist es sinnvoll, zu wissen, was sich durch den Einsatz der Software alles verändern wird.
Fragen, die dabei gestellt werden sollten:
- Wer wird mit der Software arbeiten?
- Welche Benutzergruppen gibt es? Welche unterschiedlichen Menschen werden die Software verwenden? (Beispielsweise: Administrator, Standardnutzer, Premiumnutzer)
- Wie wird momentan gearbeitet? (Festhalten von IST-Prozess)
- Wie soll der Prozess mit der Software aussehen? (Festhalten von SOLL-Prozess)
- Gibt es Interaktionen zwischen mehreren Benutzern? (Schnittstellen, Übergaben von Daten, Formularen)
Dies kann auf Papier, oder mit einfachen Prozess-Skizzen Programmen gemacht werden.
Beispiele für kostenlose Prozess-Skizzen Programme:
3. Schriftliche Herangehensweise: Softwarebeschreibung
Ein Software-Projekt lässt sich sehr detailliert beschreiben. Zu Beginn einer Beschreibung ist es wichtig, einen groben Überblick über das gesamte Vorhaben zu geben.
- Warum macht diese Software Sinn?
- Für welche Zielgruppe ist diese Idee gedacht?
- Was wird von der Software erwartet? (Projektziele)
- Welche Funktionen soll die Software haben?
Vor allem das Beschreiben der Funktionalität einer Software ist nicht immer einfach. Eine Software kann ziemlich umfassend werden. Das macht die Beschreibung der Software mit zunehmender Größe auch immer komplexer. Es hilft das gesamte Projekt grob runter zu brechen in kleinere Komponenten. In der Softwareentwicklung spricht man dabei von User Stories.
User Stories
Eine User Story beschreibt, wie der Name schon sagt, die Geschichte eines Benutzers. Aus Sicht einer Benutzergruppe wird beschrieben, welche Funktionen die Software zur Verfügung stellt. Außerdem wird beschrieben, was diese Funktion dem Benutzer bringt.
Um User Stories zu schreiben, sind deshalb folgende Fragen wichtig:
- Welche Benutzergruppen gibt es?
- Was soll ein Benutzer in der Software machen können?
- Welchen Mehrwert bringt die Funktion dem Benutzer?
- Was kann ein Benutzer nach dieser Funktion als nächstes in der Software machen?
Wenn man diese Fragen beantwortet, kann man User Stories in folgender Form festhalten:
Als <Benutzergruppe> möchte ich <etwas in der Software tun>, sodass <Mehrwert>
Zwei Beispiele für User Stories:
Titel: Login
Beschreibung: Als Benutzer möchte ich mich in der App einloggen können, sodass ich Zugriff auf meinen Feed habe.
Titel: Passwort vergessen
Beschreibung: Als Benutzer möchte ich mein Passwort durch eine "Passwort vergessen" Mail zurücksetzen können, sodass ich mein Passwort neu setzen kann, wenn ich es vergesse.
Wenn eine User Story wie oben beschrieben ist, können noch zusätzliche Informationen zur User Story angemerkt werden. Die Beschreibung mittels User Stories ist im Vergleich zu Wireframes und Prozess-Skizzen sehr detailliert. Die Details sind jedoch keinesfalls ein Nachteil sondern helfen sehr darin, die Vorstellungen bestmöglich zu Papier zu bringen.
Starte, womit du dich wohlfühlst
Alle drei Herangehensweisen, um ein Projekt zu beschreiben, führen schlussendlich zu einem Ergebnis, mit dem gut weitergearbeitet werden kann. Starten solltest du mit der Methode, die sich für dich am einfachsten und natürlichsten anfühlt. Die anderen Methoden können danach immer noch verwendet werden, um das Vorhaben weiter zu konkretisieren.
Schnell ins Projekt starten
Alle Beteiligten sollten ein gleiches Bild vom Projekt im Kopf haben, damit ein Projekt starten kann. Im Big-Picture und auch im Detail. Je konkreter du deine eigenen Vorstellungen schon vorab zu Papier bringst, desto schneller kann mit der Umsetzung begonnen werden.