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5 Anfängerfehler, die du als Jungunternehmer unbedingt vermeiden solltest

Ohne Fehler kein Fortschritt. Dennoch gibt es Fehler, die schon andere gemacht haben und die man nicht unbedingt noch einmal machen muss. Hier meine Top 5.

5 Anfängerfehler, die du als Jungunternehmer unbedingt vermeiden solltest
Daniel Aigner
Gründer / Geschäftsführung bei Deckweiss

Unternehmertum ist ein ständiger Lernprozess. Dies durfte ich in den letzten 3 Jahren oft auch auf die harte Tour lernen. Worauf du als Selbständiger gerade zu Beginn achten solltest möchte ich dir kurz und knackig erklären.

#1 Du glaubst Brutto = Netto

Da ich in meinem Leben erst 9 Wochen Praktikum in einem Arbeitnehmerverhältnis war (wenn man Bundesheer nicht mitzählt) hatte ich zu Beginn noch nicht wirklich ein Bewusstsein für den Unterschied zwischen Brutto und Netto.

Man glaubt oft, wenn man auf das Konto schaut, dass da viel Geld liegt. Allerdings sind hier die Steuer und sämtliche weitere Abgaben noch abzuziehen. Dies hat man nicht immer im Kopf. Was hier hilft: ein zweites Konto eröffnen, wo man sofort nach Zahlungseingang die Abgaben hin überweist. So hat man immer einen Netto Kontostand und man verfälscht sich dadurch nicht seine Wahrnehmung.

#2 Du glaubst Ideen sind das Wichtigste

So wie man es oft von StartUps kennt, die an Ideen und Konzepte feilen, so erging es auch mir zu Beginn: Man glaubt die Idee ist alles, diese gilt es zu schützen, denn damit würde ja jeder der auf diese Gedanken kommt dies sofort umsetzen. Allerdings sind Ideen ohne Umsetzung wertlos und die subjektive Wahrnehmung im Moment widerspiegelt nicht die Realität.

Mittlerweile ist mein Zugang genau gegenteilig: Wenn ich glaube, dass ich eine coole Idee habe, spreche ich diese sofort und so oft es geht aus. Durch das aktive Feedback von Freunden, Kollegen und Bekannten merkt man auch, ob die Idee zu Ende gedacht wurde und wo man scheitern könnte. Somit habe ich eine aktive Verbesserung meines Konzeptes und die Idee wird nach jedem Gespräch besser. Die Angst, dass ein anderer diese Idee umsetzt habe ich komplett verloren. Ich wäre oft sogar froh, wenn jemand anderer meine Ideen umsetzen würde.

#3 Du kannst nicht nein sagen

Gerade zu Beginn ist man froh, wenn man irgendwelche Aufträge bekommt. Allerdings muss man von dem "irgendwelche" so rasch wie möglich weg und sich auf die Kernelemente des Unternehmens mit der größten Wertschöpfung fokussieren. Dies hat nicht nur ökonomische Hintergründe, auch marketingtechnisch ist dies ein sehr wichtiger Punkt. Sonst weiß irgendwann der Kunde nicht mehr was man eigentlich macht und was nicht. Abgesehen davon macht man sich nur selbst das Leben schwer, wenn man zwischen zu vielen Kontexten wechselt. Weiters leidet darunter auch die Qualität und man kann langfristig als kleines Unternehmen (oder EPU) nicht mit dem Markt mithalten. Hier eine gute Positionierung zu finden ist langfristig essentiell.

#4 Du informierst dich nicht

Hierzu ein gutes Sprichwort: Unwissenheit schützt nicht vor den Konsequenzen.

Sozialversicherung, Steuern, irgendwelche Abgaben, rechtlicher Rahmen, Verträge ... Es sind sehr viele verschiedene Themen mit denen man sich sehr genau auseinandersetzen sollte. Auch wenn das Geschäftsmodell passt und die ersten Kunden kommen ist es wichtig auch den rechtlichen Rahmen einzuhalten.

Am einfachsten ist es, wenn du einfach dein ganzes Geschäftsmodell theoretisch mit einem erfahrenen Unternehmer, oder Steuerberater durchgehst. Hier kommt dann schnell auf, wo noch Unsicherheiten vorhanden sind. Es soll nicht so ausarten, dass die der Kunde sagt, wie eine Rechnung auszusehen hat.

#5 Du machst alles allein

Natürlich macht man gerade zu Beginn so viel wie möglich selbst. Zum einen lernt man dadurch alle Bereiche des Unternehmertums kennen, was ich jedem Manager empfehlen kann, und zum anderen hat man auch noch nicht wirklich viel Kapital und keine Erfahrung, wo man mit Fremdleistungen ansetzen sollte. Dennoch ist es das oberste Ziel eines Unternehmers, sich so schnell wie möglich selbst zu ersetzen und nicht mehr operativ tätig zu sein. Die Zeit die man dadurch gewinnt sollte man dann gezielt in der Weiterentwicklung des Unternehmens stecken.

Wenn du gerade kurz davor bist ein Unternehmen zu gründen und Fragen hast beantworte ich diese sehr gerne :)

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