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Warum du immer mit einem Prototypen starten solltest

Softwareprojekte können groß, umfassend und voll mit innovativen Ideen sein. Gerade zu Beginn ist ein rasches Verständnis des Konzeptes wichtig. Doch wie startet man am besten?

Warum du immer mit einem Prototypen starten solltest
Valentin Jäch
Gründer / Human Resources bei Deckweiss

Der Begriff "Prototyp" wird sehr oft verwendet. Manche denken an eine fertige Software für User-Tests, andere wiederum rein an eine technologische Machbarkeit mit minimalsten Aufwand. Das Ziel eines Prototypen ist es, so schnell wie möglich Feedback für die weitere Entwicklung der Software einzuholen, ohne viel Budget in die Hand nehmen zu müssen.

Doch stellen wir zuerst einmal klar: Ein Prototyp ist kein fertiges Produkt. Dieser entspricht keinesfalls dem Endergebnis. Zeichnungen und statische Inhalte wie einfache Grafiken, welche keine Interaktivität erlauben, sind ebenfalls kein Prototyp.

Was ist ein Prototyp?

Ein Prototyp ist eine funktionierende Version eines Vorhabens. Dieses Vorhaben kann eine Software, ein Design, ein neues Fahrzeug, eine Erfindung, oder Sonstiges sein. Es ist ein Abschnitt auf dem Weg zum Ziel. Es soll das Endergebnis simulieren, mit dem man Feedback für die weitere Entwicklung der Software einholen kann.

In der Software-Entwicklung und im Design von Anwendungen, zeichnet sich ein Prototyp vor allem durch viel Interaktivität aus. Beispielsweise kann das ein Klick-Prototyp des Designs sein, der einen Einblick in die visuelle Darstellung des fertigen Produkts liefert, oder eben ein lauffähiges Programm, welches Teile der fertigen Software schon implementiert hat.

Warum nicht gleich das fertige Produkt?

Ein Prototyp ermöglicht es, ein exaktes Gefühl davon zu bekommen, wie das fertige Produkt aussehen und funktionieren wird. Es reicht nicht aus, 30 Minuten über eine Software-Idee zu sprechen und dann gleich die Entwicklung starten zu lassen. Das wäre ein planloses Abarbeiten von kurzfristig überlegten Funktionen, ohne die Bedürfnisse der Endnutzer zu kennen.

Deshalb ist zu Beginn ein interaktiver Design-Prototyp ideal. Dabei muss noch keine einzige Zeile programmiert werden. Es kann von Anfang an Feedback eingebracht werden. Zukünftige Nutzer können befragt werden, ob sie die Software so nutzen würden, was ihnen fehlt und was sie toll finden. Berücksichtigt man dies gleich zu Beginn des Projekts mithilfe von Prototypen, wird wesentlich mehr Zeit und Geld gespart, anstatt die Änderungen dann vorzunehmen, wenn die Nutzer den Erstkontakt erst mit der fertigen Software machen. Dann ist schon alles umgesetzt, es wurde viel Zeit in die Entwicklung gesteckt, die im schlimmsten Fall unnötig war, wenn Features oder gar ganze Teile des fertigen Produkts, angepasst werden müssen. Langfristig spart man sich dadurch sogar viel Zeit und Geld. Somit werden Missverständnisse und Fehler frühzeitig erkannt.

Wie sieht so ein Prototypen-Prozess aus?

Grundsätzlich behandeln wir jedes Projekt individuell. Der grobe Weg ans Ziel sieht wie folgt aus:

  1. Anforderungen definieren
    Wir erheben gemeinsam mit unseren Kunden die Anforderungen, Ziele und Wünsche des Projekts. Im Zuge dessen, werden meist schon sogenannte Wireframes verfasst - schemenhafte Darstellungen die noch keine Interaktivität bieten.
  2. Klick-Prototyp erstellen
    Anhand der Ergebnisse entwickeln wir einen Klick-Prototypen. Eine Anwendung, die rein visuell das Endergebnis simuliert, aber viel Interaktivität bietet, indem man durch Button-Klicks durch die Anwendung navigieren kann. Hier ist noch keine Logik vorhanden. Der Klick-Prototyp ist rein visuell, um schnellstmöglich ein gemeinsames Bild vom Ganzen zu erhalten und hier erstes Feedback zu sammeln.
  3. Feedback einholen
    Mit diesem Klick-Prototypen wird dann das Feedback der Endnutzer eingeholt. Dadurch wird schon zu Beginn festgestellt, ob die Software auch verwendet wird. Welche Verbesserungen es noch braucht und welche zusätzlichen Features seitens der Endnutzer auch Sinn machen würden.
  4. Prototypen verfeinern und testen
    Dieser Prozess wiederholt sich so lange, bis das Software-Konzept für die erste Version der Software den Wünschen des Kunden entspricht.

Fazit

Ein Prototyp ist keinesfalls ein fertiges Produkt. Er kann aber trotzdem schon Endnutzern präsentiert werden, um Feedback einzuholen. Ein Prototyp dient als Simulation eines fertigen Produkts. Er kann rein visuell sein, mit interaktiven Schaltflächen, oder aber auch schon programmierte Software sein. Jede Variante ist sinnvoll und erhöht die Chancen auf einen sehr guten Projekterfolg.

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